Bodenbearbeitung bei Frost

Die aktuell frostigen Temperaturen führten die letzten Tage dazu, dass der Boden in den oberen Zentimetern gefroren war. Neben einer wunderschönen frostigen Natur ermöglicht dies auch eine Bodenbearbeitung. Da der Boden durch den Frost eine gewisse Tragfähigkeit besitzt und durch die Wintergare eine feine Krümelstruktur aufweist, ist dies ackerbaulich sinnvoll.
Wir bearbeiten dennoch nur wenige Flächen bei Frost, da der ackerbauliche Aspekt zwar positiv ist, jedoch ökologisch eine Bearbeitung im Winter sowohl mit Vor- als auch Nachteilen verbunden sein kann. Auf den Flächen die wir bearbeiten haben wir im Herbst eine Zwischenfrucht angesät, welche über den Winter abgefroren ist. Um das Ackerland für die anstehende Sommerkultur wie Silomais oder Soja vorzubereiten empfiehlt sich die Bearbeitung bei gefrorenem Boden. Dadurch kann sich das Erdreich schneller Erwärmen und der Wasserverlust ist deutlich geringer als bei einer Bearbeitung kurz vor der Saat.
Die Flächen, auf denen wir im Frühjahr Rüben anbauen
bestellen wir in Direktsaat. Dadurch sparen wir uns den jetzigen Bearbeitungsgang und der ökologische Nutzen – einige Wildtiere nutzen die Zwischenfrucht als Nahrung und als Versteck – bleibt erhalten.
Als Werkzeug für die Bearbeitung diente unser 4-balkiger Grubber. Für die Arbeit nutzen wir das Gerät ohne Nachlaufwalze. Dadurch arbeitet die Maschine strukturschonender für den Boden und die Frostgare kann besser eindringen. Wir hoffen jetzt auf frostige Temperaturen um eine bestmögliche Frostgare für die bearbeiteten Flächen zu erhalten. Alternativ würde auch wechselndes Wetter (trocken/nass) eine ähnliche Wirkung erreichen. Denn dadurch wird das Quell- und Schrumpfvermögen unserer Böden angeregt. Aber manche Dinge hat man im Ackerbau einfach nicht selbst in der Hand.