Unser Weidemanagement
In den letzten Jahren konnten wir jedes Jahr unsere Weideflächen deutlich ausweiten. Dabei ist ein gutes Weidemanagement ein entscheidender Faktor. Wir bearbeiten unsere Weiden nach dem System der Kurzrasen- oder Standweide. Dabei wird die Anzahl der Tiere pro Fläche so gewählt, dass vor allem zur Zeit des größten Aufwuchses von März bis Mai das Futter durch die Tiere optimal verwertet werden kann. Ein früher Weideauftrieb ist hierfür entscheidend, nur so können die Tiere während der intensiven Vegetation junges, frisches und energiereiches Gras fressen.
Die Tage werden kürzer oder: „Messleid nemma da Dag mit“

Nun werden die Tage kürzer und damit sinkt auch die Zuwachsrate auf unseren Weiden. Dadurch reicht das Futter für die Tiere leider nicht mehr aus und eine Zufütterung im System der Standweide, bzw. eine neue Weide im System der Kurzrasenweide wird unumgänglich. Bei Standweiden verwenden wir zur Zufütterung ausschließlich Grassilage, welche wir auf benachbarten Flächen gewonnen haben sowie Biertreber, die wir in einer regionalen Brauerei in Oettingen regelmäßig abholen. Diese Art der Fütterung führt zu einem hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren sowie zum unverwechselbar nussigen Geschmack unseres Fleisches. Der Nebeneffekt dabei ist, dass wir neben einer erstklassigen Fleischqualität komplett auf die Verfütterung von Getreide oder importiertem Sojaschrot verzichten können. Eine absolute Win-Win Situation!
Das Phänomen das die Tage um die Nördlinger Mess kürzer werden und damit auch die Vegetation nachlässt, beschreibt der Volksmund ziemlich treffend mit dem Satz: „Messleid nemma da Dag mit“ – oder eben auch das Futter auf der Weide.

Unsere Weiden – ein wertvolles Biotop!
Wirklich beeindruckend ist immer wieder die Insektenvielfalt auf unseren Weiden. In den Hinterlassenschaften unserer Tiere finden diese eine tolle Nahrungsgrundlage. Die Insekten in den Kuhfladen locken wiederum Singvögel an, die ihre Jungen mit Insekten füttern. Dabei wird für die Aufzucht eines Geleges ungefähr die Insektenmenge eines Kuhfladens benötigt – dies entspricht unglaublichen 100 kg. Jeder Kuhfladen erzeugt also 100kg Insekten welche die Artenvielfalt stärken und zugleich für Vögel eine tolle Nahrung bilden.
Eins ist sicher: auch im nächsten Jahr werden wir unsere Weideflächen wieder vergrößern und führen hierzu schon Gespräche mit Grundstückseigentümern. Die Vorteile in den Punkten Arbeitswirtschaft, Kosten, Insektenvielfalt und Jungvögel sind großartig!